Das Spendeprogramm und die Blutgruppe
In Verbindung mit der Unfruchtbarkeitsbehandlung möchten wir einige Mythen hinsichtlich der Blutgruppen der Spender und der Empfänger aufklären.
„Viele unserer Klienten, die planen, sich einem Spendezyklus zu unterziehen, glauben, dass die Blutgruppe der Empfängerin, also der zukünftigen Mutter, und der Eizellenspenderin übereinstimmen müssen. Der Grund ist die Tatsache, dass die Eltern nicht möchten, dass ihr Kind anhand der Blutgruppe herausfindet, dass es das Ergebnis einer IVF-Behandlung ist“ sagt Petra Hánová, die Managerin der Auslandsabteilung der GENNET-Klinik.
Diese Annahme beruht allerdings nicht auf der Wahrheit. Die Blutgruppe des Kindes wird sowohl von der Mutter als auch von dem Vater beeinflusst, wie die Leiterin des genetischen Programms der GENNET-Klinik, MUDr. Monika Koudová, genauer erklärt: „Blutgruppen werden mithilfe von spezifischen Proteinen auf der Oberfläche der roten Blutzellen bestimmt – sog. AB0 Antigene. Diese bestimmen, ob Sie die Blutgruppe A, B, AB oder 0 haben. Ihr Vorkommen ist genetisch bedingt – das Kind erbt sie von seinen Eltern und so ist es möglich die Blutgruppe des Kindes vorauszusagen, falls wir die Blutgruppen beider Elternteile kennen. Wenn der Vater z.B. die Blutgruppe A und die Mutter die Blutgruppe 0 hat, kann die Spenderin außer der Blutgruppe 0 (identisch mit der Mutter), auch die Blutgruppe A haben. Das Ergebnis der Kombination wird entweder die Blutgruppe 0 oder A sein, genau wie dies auch bei einer spontanen Empfängnis der Partner der Fall wäre.“
Welche Blutgruppen bei der Kombination der Blutgruppen der Eltern entstehen können, sehen wir hier:
Mutter / Vater | 0 | A | B | AB |
---|---|---|---|---|
0 | 0 | 0, A | 0, B | A, B |
A | 0, A | 0, A | 0, A, B, AB | A, B, AB |
B | 0, B | 0, A, B, AB | 0, B | A, B, AB |
AB | A, B | A, B, AB | A, B, AB | A, B, AB |
Außer des Systems der Antigene AB0 dürfen wir nicht den sog. Rh-Faktor vergessen. Ungefähr 80% der tschechischen Bevölkerung hat einen positiven Rh-Faktor (Rh +) und nur 20% einen negativen (Rh -). Vereinfacht kann die Vererbung des Rh-Systems so ausgedrückt werden:
Mutter / Vater | Rh + | Rh - |
---|---|---|
Rh + | Rh +, Rh - | Rh +, Rh - |
Rh - | Rh +, Rh - | Rh - |
Also nur in dem Falle, in dem beide Elternteile einen negativen Rh-Faktor haben, wird auch ihr Kind einen negativen haben. In allen anderen Fällen kann ein zukünftiges Kind sowohl einen positiven Rh-Faktor als auch einen negativen Rh-Faktor haben.
Viele Frauen haben Angst um die Gesundheit ihres Kindes, falls das Kind einen anderen Rh-Faktor als die Mutter hat. Zu dieser Problematik hat sich der leitende Arzt der IVF-Abteilung der GENNET-Klinik, MUDr. Tomáš Čepelák, geäußert.
„Bei einer schwangeren Frau, die Rh negativ ist, wird bei den regelmäßigen Kontrollen bei ihrem behandelnden Gynäkologen die Konzentration der Antikörper gegen das Antigen D überwacht, das sich auf den roten Blutkörperchen des Fötus befinden kann. Diese roten Blutkörperchen können in bestimmten Situationen in den Blutkreislauf der Mutter eindringen und die Bildung von Antikörpern gegen das Antigen D hervorrufen. Um die Bildung dieser Antikörper zu verhindern wird der schwangeren Frau als Präventivmaßnahme eine entsprechende Dosis an Immunoglobulinen appliziert. Dieses Vorgehen wird im Hinblick darauf eingehalten, dass in der Schwangerschaft der Rh-Faktor des Fötus nicht bekannt ist. Nach der Geburt, falls das Neugeborene Rh positiv ist, wird der Mutter wieder Immunoglobulin appliziert, damit Schwierigkeiten in einer eventuellen weiteren Schwangerschaft verhindert werden. Falls das Neugeborene Rh negativ ist, ist es nicht nötig das Immunoglobulin zu applizieren.“
Aus der Erläuterung der Fachleute auf dem Gebiet der Genetik und der IVF geht hervor, dass die Eingrenzung durch die Blutgruppe bei der Auswahl der geeigneten Eizellspenderin nicht so bedeutend ist und dass es notwendig ist, auch die Blutgruppe des Partners zu kennen. Im Rahmen des Spendeprogramms der GENNET-Klinik bieten wir unseren Klienten die Auswahl aus einer umfassenden Datenbank von Spenderinnen an. Die Auswahl der Spenderin selbst wird anhand der Anforderungen des betreffenden Paares unter Wahrung der Kompatibilität ihrer Blutgruppen getroffen.
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